Freiland-Aquarium und -Terrarium Stein

Landschildkröte
English



Lage



Systematik
Klasse:   Reptilien (Reptilia)
Ordnung:   Schildkröten (Testudinata)
Unter­ordnung:  Halsberg-Schild­kröten (Cryptodira)
Familie:   Landschild­kröten (Testudinidae)
Arten:   Griechische L.(Testudo hermanni)
Maurische L. (Testudo graeca )
Breit­rand­schild­kröte (Testudo marginata)

Rücken­panzer­länge / Gewicht
Griechische Landschild­kröte bis 30 cm / bis 2 kg
Maurische Landschild­kröte bis 25 cm / bis 3 kg
Breit­rand­schild­kröte bis 35 cm / bis 4,5 kg

Nahrung
Pflanzenkost



Erkennungs­merk­male
Die Griechische Land­schild­kröte (Testudo hermanni) hat eine gelb­liche bis bräun­lich-schwar­ze Panzer­fär­bung mit mehr oder weni­ger ver­schwom­menen größe­ren Flecken, einen häu­fig ge­teil­ten Schwanz­schild, einen ge­furch­ten Horn­nagel am Schwanz­ende und keine Höcker­schup­pen.
Die Maurische Land­schild­kröte (Testudo graeca) hat eine ähn­liche Fär­bung, je­doch klei­nere Flecken, ei­nen un­ge­teil­ten Schwanz­schild, keinen Horn­nagel am Schwanz­ende und eini­ge auf­fäl­lige Quer­rei­hen gro­ber, sich über­lap­pen­der Höcker­schup­pen an den Außen­flä­chen der Vor­der­beine.
Die Breit­rand­schild­kröte (Testudo marginata) be­sitzt ei­nen lang­ge­streck­ten, in der Mit­te tail­lier­ten Rücken­pan­zer, des­sen hin­tere Rand­schil­de weit aus­ge­stellt und teil­wei­se auch auf­ge­wölbt und ge­sägt sind, ins­be­son­dere bei älte­ren, männ­lichen Tieren.


Merkmal


Verbreitung
Das Ver­brei­tungs­ge­biet der Griechi­schen Land­schild­kröte reicht von Spa­nien über Süd­frank­reich, Ita­lien, Grie­chen­land, Bul­ga­rien, Ru­mä­nien bis in den euro­päi­schen Teil der Türkei. Sie be­sie­delt fast al­le Ve­ge­ta­tions­formen.
Die Maurische Land­schild­kröte be­siedelt ein rie­siges Ver­brei­tungs­ge­biet mit großen Lücken zwi­schen den ein­zel­nen Vor­kommen. Es er­streckt sich vom Wes­ten Marok­kos bis in die öst­lichen Tei­le Irans. Die Art lebt da­bei un­ter sehr un­ter­schied­lichen Klima­be­din­gun­gen. Auch die be­siedel­ten Lebens­räume unter­schei­den sich stark, von feuch­ten Sumpf­rand­ge­bie­ten über Gras­land­schaf­ten, lich­ten Wäl­dern, san­digen Dünen­land­schaf­ten bis hin zu Halb­wüs­ten.
Die Breit­rand­schild­kröte gibt es im süd­li­chen Griechen­land und im süd­lichen Al­banien. Sie ist mehr in ge­bir­gi­gen Lebens­räu­men zu Hause als die Griechi­sche L. und lebt dabei in Höhen bis zu 1600 Metern.


Verbreitungskarte


Fort­pflanzung
Die Paarungs­zeit er­streckt sich über das ge­samte Früh­jahr. Griechi­sche Land­schild­krö­ten ha­ben Paarungs­ri­tuale, die aus­ge­sprochen grob wir­ken. Das Männ­chen ver­folgt und be­drängt das Weib­chen und ver­sucht es durch kräf­ti­ges Beißen in die Bei­ne am Davon­lau­fen zu hin­dern. Bisse in den Kopf ver­an­las­sen das Weib­chen, den Kopf ein­zu­zie­hen, wo­bei die Kloake leicht her­vor­tritt. Jetzt kann das Männ­chen auf­rei­ten.
Nach der Be­fruch­tung sucht das Weib­chen ei­nen ge­eig­ne­ten Ei­ab­lage­platz. Es gräbt mit den Hin­ter­bei­nen eine re­la­tiv tie­fe Ei­grube, in die es vor­sich­tig 2-14 Eier plat­ziert. Die Eier wie­gen durch­schnitt­lich 16 Gramm und ha­ben einen Durch­mes­ser von 35 bis 37 Mil­li­me­ter. An­schließend wird die Mul­de sorg­fäl­tig zu­ge­schau­felt und das Aus­brüten der Son­ne über­las­sen. Nach 10-12 Wochen schlüp­fen die Jun­gen. Griechi­sche Land­schild­krö­ten­wei­bchen le­gen zwei- bis drei­mal im Jahr Eier.
Bei uns wer­den die Eier ein­gesam­melt und im Brut­appa­rat aus­ge­brütet.



Eiablage


Lebensweise
Griechi­sche Land­schild­krö­ten sind tag­ak­tive, wech­sel­warme Tiere, die die nö­tige Kör­per­wärme nicht sel­bst er­zeu­gen kön­nen, son­dern sie durch Orts­wech­sel be­ein­flus­sen. Ist es kühl, suchen sie die Son­ne zum Wär­men. Wird es zu heiß, ver­krie­chen sie sich in den Schat­ten oder ver­gra­ben sich in der küh­leren Er­de. Auch für die ein­wand­freie Ver­dauung ihrer ve­ge­tari­schen Nah­rung sind sie auf die Zu­fuhr von Son­nen­en­er­gie an­ge­wie­sen. Sie be­nöti­gen da­für für eini­ge Stun­den am Tag Kör­per­tem­pera­turen um 25 bis 30 °C. Da­mit das auch in un­se­ren Brei­ten ge­währ­leis­tet ist, bie­ten wir ihnen im hin­teren Be­reich ihres Ter­ra­riums ein Haus mit Wärme­lampe an.
Unter­halb von 8 °C kommt der Stoff­wech­sel zum Er­liegen. Auch At­mung und Herz­fre­quenz sind stark her­ab­ge­setzt. Die Tie­re hal­ten dann Win­ter­ruhe (drei bis fünf Mona­te), die in­ak­tiv in frost­freien Höh­len ver­bracht wird.
Als Nahrung be­vor­zu­gen die Land­schild­krö­ten Pflan­zen­kost, dabei wird ab und an auch tieri­sches Ei­weiß in Form von Regen­wür­mern und Schnecken auf­ge­nommen. In Ge­fangen­schaft soll­te ab­wechs­lungs­reich ge­füt­tert wer­den und neben Salat auch Löwen­zahn­blät­ter, Klee, Wege­rich, Ge­müse, rei­fes Obst ge­geben wer­den, dazu noch Kalk-Vita­min-D-Prä­para­te zum Pan­zer­auf­bau.


Lebensweise



Einheimische Repti­lien?
Nein man kann die Land­schild­krö­ten beim bes­ten Wil­len nicht als ein­hei­mische Rep­ti­lien be­zeich­nen.
Der Grund, wes­halb wir sie trotz­dem hal­ten, liegt in der Nach­kriegs­zeit. Da­mals kam ein Schwung mit der Bahn an, der an­geb­lich für den Sup­pen­topf ge­dacht war. Sie wur­den be­schlag­nahmt und uns zur Pfle­ge über­geben. Seit dem hal­ten wir sie und ha­ben auch regel­mäßig Nach­zuch­ten, die dann ge­mäß den ge­setz­lichen Be­stim­mungen ab­ge­ge­ben werden.


Nachzucht