Systematik
Ungiftig! Größe ♂ bis 225 cm, ♀ bis 180 cm Nahrung Ratten, Mäuse, Maulwürfe, Vögel, sowie deren Eier und Nestlinge. Reptilien (vor allem Eidechsen) machen dagegen nur einen kleinen Teil der Nahrung aus. Erkennungsmerkmale Die Grundfärbung der Schlange reicht von einem gelblichen Braun über Olivgrün und Graubraun bis Grauschwarz, wobei die Oberfläche glatt und glänzend ist. Viele der Schuppen sind weiß umrandet, so dass eine helle Längsstrichelung entlang des Körpers entsteht. Der Bauch ist hell- oder grünlichgelb bis weißlich gefärbt. Der Kopf ist vom Rumpf nur leicht abgesetzt und zeigt keine Zeichnung. Die Augen sind mittelgroß mit einer runden Pupille, wie bei allen einheimischen ungiftigen Schlangen. Während die Rücken- und Seitenschuppen glatt sind, besitzen die Bauchschuppen leichte Kiele, die das Klettern erleichtern. Verbreitung Die Verbreitung der Äskulapnatter konzentriert sich auf Frankreich, Südeuropa und Kleinasien. Es gibt jedoch auch isolierte Vorkommen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In Deutschland existieren Reliktvorkommen im Rheingau, dem südlichen Odenwald, an der Donau bei Passau sowie der unteren Salzach. Die Äskulapnatter bevorzugt feuchtwarme, sonnenexponierte Bereiche. Man findet die Schlangen an entsprechenden Stellen im Flachland und an besonnten Hängen im Bergland, an Gewässerufern, auf Waldlichtungen oder in Geröll und verbuschten Hangwiesen. Ebenfalls beliebt sind Legesteinmauern, alte Steinbrüche, Ruinengelände, besonders im Hypokaust (Fußbodenheizung) römischer Ruinen, was darauf hindeutet, dass die Römer sie als Mäusejäger einführten. Fortpflanzung Als Vorspiel der Paarung versucht das Männchen das Weibchen am Nacken zu packen und festzuhalten. Wenn das gelungen ist, kommt es zur eigentlichen Paarung. Bei der Eiablage legt das Weibchen ein Gelege von 2-12 langovalen Eiern in feuchter Erde, in Pflanzenresten, unter Steinen oder in Mauerspalten an. Dabei werden günstige Eiablagestellen oft von mehreren Weibchen zeitgleich aufgesucht. Die Jungtiere schlüpfen im August / September. Diese sind auffälliger gezeichnet als die Alttiere. Sie besitzen eine helle Grundfärbung mit dunklen Flecken auf dem Rücken und eine nach hinten gerichtete V-Zeichnung im Nacken. Hinzu kommt ein dunkles Schläfenband und beidseitig dahinter jeweils ein hellgelber Fleck. Diese Flecken können zu Verwechslungen mit der Ringelnatter führen, bei der diese Flecken in jedem Alter typisch sind. Lebensweise Die Äskulapnatter ist tagaktiv, verlagert jedoch im Hochsommer ihre Hauptaktivitätsphasen in die Morgen- und Abenddämmerung. Bei sehr großer Hitze versteckt sie sich im Schatten. Im Herbst ist die Äskulapnatter in unserer Anlage die erste Schlange, die sich zur Winterruhe verkriecht. Diese dauert, abhängig vom Wetter, fünf bis sechs Monate. Durch Einspreizen ihrer Bauchschuppen kann die Äskulapnatter sehr gut klettern. Sie bewältigt sogar aufrechte Bäume und kommt problemlos in den Spalt über der Terrarientür. Als guter Kletterer jagt sie neben Mäusen auch Vögel und plündert Gelege. Als Würgeschlange schleicht sie sich an ihre Beute an, packt dann fest zu, umwickelt das Tier blitzschnell und erstickt es so. Danach wird die Beute Kopf voran verschlungen. Bei Störungen verhält sich die Schlange wenig angriffslustig, kann aber zubeißen, wenn sie ergriffen wird. Symbol Die Schlange trägt ihren Namen nach Äskulap, dem antiken Gott der Heilkunst, daher findet man sie auch heute noch im Symbol der Ärzte und Apotheken, dem Äskulapstab und dem Apothekerzeichen. |