Freiland-Aquarium und -Terrarium Stein

Äskulapnatter
English



Lage



Systematik
Klasse:   Reptilien (Reptilia)
Ordnung:   Schuppen­kriech­tiere (Squamata)
Unter­ordnung:  Schlangen (Serpentes)
Familie:   Nattern (Colubridae)
Art:   Äskulap­natter (Zamenis longis­simus)


Ungiftig!

Größe
♂ bis 225 cm, ♀ bis 180 cm

Nahrung
Ratten, Mäuse, Maul­würfe, Vö­gel, so­wie deren Eier und Nest­linge. Rep­ti­lien (vor allem Ei­dech­sen) machen da­ge­gen nur einen klei­nen Teil der Nah­rung aus.



Erkennungsmerkmale
Die Grund­fär­bung der Schlan­ge reicht von ei­nem gelb­lichen Braun über Oliv­grün und Grau­braun bis Grau­schwarz, wo­bei die Ober­fläche glatt und glän­zend ist. Vie­le der Schup­pen sind weiß um­ran­det, so dass eine hell­e Längs­striche­lung ent­lang des Kör­pers ent­steht. Der Bauch ist hell- oder grün­lich­gelb bis weiß­lich ge­färbt. Der Kopf ist vom Rumpf nur leicht ab­ge­setzt und zeigt kei­ne Zeich­nung.
Die Au­gen sind mit­tel­groß mit einer run­den Pu­pil­le, wie bei al­len ein­hei­mi­schen un­gif­ti­gen Schlan­gen.
Wäh­rend die Rücken- und Sei­ten­schup­pen glatt sind, be­sit­zen die Bauch­schup­pen leich­te Kie­le, die das Klet­tern er­leich­tern.


Merkmal


Verbreitung
Die Ver­brei­tung der Äs­ku­lap­nat­ter kon­zent­riert sich auf Frank­reich, Süd­eur­opa und Klein­asien. Es gibt je­doch auch iso­lier­te Vor­kom­men in Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz. In Deutsch­land exis­tie­ren Relikt­vor­kom­men im Rhein­gau, dem süd­lichen Oden­wald, an der Donau bei Pas­sau sowie der unteren Salzach.
Die Äsku­lap­nat­ter be­vor­zugt feucht­war­me, son­nen­ex­po­nier­te Be­rei­che. Man fin­det die Schlan­gen an ent­spre­chen­den Stel­len im Flach­land und an be­sonn­ten Hän­gen im Berg­land, an Ge­wäs­ser­ufern, auf Wald­lich­tun­gen oder in Ge­röll und ver­busch­ten Hang­wie­sen. Eben­falls be­liebt sind Lege­stein­mauern, alte Stein­brüche, Rui­nen­ge­lände, beson­ders im Hypo­kaust (Fuß­boden­hei­zung) römi­scher Ruinen, was da­rauf hin­deutet, dass die Römer sie als Mäuse­jäger ein­führ­ten.


Verbreitungskarte


Fortpflanzung
Als Vor­spiel der Paarung ver­sucht das Männ­chen das Weib­chen am Nacken zu packen und fest­zu­hal­ten. Wenn das ge­lun­gen ist, kommt es zur ei­gent­li­chen Paarung.
Bei der Ei­ab­lage legt das Weib­chen ein Ge­le­ge von 2-12 lang­ovalen Eiern in feuch­ter Erde, in Pflan­zen­res­ten, unter Stei­nen oder in Mauer­spal­ten an. Da­bei wer­den güns­tige Ei­ab­lage­stel­len oft von mehre­ren Weib­chen zeit­gleich auf­ge­sucht.
Die Jung­tiere schlüp­fen im Au­gust / Septem­ber. Die­se sind auf­fäl­liger ge­zeich­net als die Alt­tiere. Sie be­sit­zen eine hel­le Grund­fär­bung mit dunk­len Flecken auf dem Rücken und eine nach hin­ten ge­rich­tete V-Zeich­nung im Nacken. Hin­zu kommt ein dunk­les Schläfen­band und beid­seitig da­hin­ter je­weils ein hell­gelber Fleck. Die­se Flecken kön­nen zu Ver­wechs­lun­gen mit der Ringel­nat­ter füh­ren, bei der diese Flecken in je­dem Al­ter typisch sind.



Junge Äsku­lap­nat­ter


Lebensweise
Die Äsku­lap­nat­ter ist tag­ak­tiv, ver­lagert je­doch im Hoch­som­mer ihre Haupt­akti­vi­täts­pha­sen in die Mor­gen- und Abend­däm­merung. Bei sehr großer Hit­ze ver­steckt sie sich im Schat­ten. Im Herbst ist die Äsku­lap­nat­ter in unse­rer An­lage die ers­te Schlan­ge, die sich zur Win­ter­ruhe ver­kriecht. Die­se dauert, ab­hän­gig vom Wet­ter, fünf bis sechs Monate.
Durch Ein­sprei­zen ihrer Bauch­schup­pen kann die Äsku­lap­nat­ter sehr gut klet­tern. Sie be­wäl­tigt so­gar auf­rech­te Bäume und kommt pro­blem­los in den Spalt über der Ter­ra­rien­tür. Als gu­ter Klet­terer jagt sie ne­ben Mäu­sen auch Vö­gel und plündert Ge­lege. Als Würge­schlan­ge schleicht sie sich an ihre Beu­te an, packt dann fest zu, um­wickelt das Tier blitz­schnell und er­stickt es so. Da­nach wird die Beu­te Kopf voran ver­schlungen.
Bei Störun­gen ver­hält sich die Schlan­ge wenig an­griffs­lus­tig, kann aber zu­beißen, wenn sie er­grif­fen wird.


Lebensweise



Symbol
Die Schlan­ge trägt ihren Namen nach Äskulap, dem anti­ken Gott der Heil­kunst, da­her fin­det man sie auch heute noch im Sym­bol der Ärzte und Apo­the­ken, dem Äskulap­stab und dem Apo­the­ker­zeichen.


Symbole